Der Fall erinnert an Terroranschläge, wie man sie aus Kirchen Nigerias oder schiitischen Moscheen in Pakistan kennt: Ein 21-jähriger Amerikaner hat am Mittwochabend im US-Bundesstaat South Carolina mindestens neun Menschen erschossen. Der weiße Mann ging in eine Kirche und tötete dort offenbar gezielt die schwarzen Gläubigen. Weltweit berichten Medien über den “Amoklauf”, die “Schießerei” oder das “Hassverbrechen”. Nur die Bezeichnung “Terrorist” findet sich anders als bei muslimischen Attentätern in keinem einzigen Medienbericht.
Noch ein Nachtrag um 10:43 Uhr: Ich hab mit Google-News noch die Gegenprobe gemacht. Wenn man nach Veröffentlichungen zu “Charleston” und “Terrorist” der letzten 24 Stunden sucht, bekommt man insgesamt vier englischsprachige und einen dänischen Treffer. Auf allen fünf Nachrichtenwebsites stehen die Begriffe allerdings in keinem Zusammenhang oder tauchen nur in User-Kommentaren auf. Als “Terrorist” wird der Attentäter von Charleston in keinem einzigen Medienbericht bezeichnet.