Man musste wohl damit rechnen, dass islamfeindliche Angriffe in Frankreich nach den Anschlägen auf Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt zunehmen Aber diese Zahlen sind doch erschreckend. Um 500 Prozent haben anti-muslimische Vorfälle im ersten Quartal 2015 zugenommen, berichtet die französische „Beobachtungsstelle gegen Islamophobie“. In den ersten drei Monaten dieses Jahres zählte die Organisation 222 Fälle. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 37.
Ein paar Beispiele aus Presseberichten:
- Allein in der ersten Woche nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo gab es über 50 islamfeindliche Vorfälle, darunter 21 Angriffe mit Schusswaffen auf islamische Gebäude.
- In Le Mans wurden auf eine Moschee Granaten geworfen und Schüsse abgegeben.
- Eine Explosion gab es auch vor einer Moschee in Villefranche-sur-Saône
- Auch in Port-la-Nouvelle wurde Schüsse auf eine Moschee abgefeuert.
Die Meinungsumfragen machen leider auch nicht viel Hoffnung auf Besserung: Nach einer Studie von 2014 – also noch vor dem Angriff auf Charlie Hebdo – haben 75 Prozent der Franzosen ein negatives Bild vom Islam. 63 Prozent halten den Islam für nicht vereinbar mit den “Werten der französischen Gesellschaft” und 42 Prozent der Befragten fühlen die “französische Identität” vom Islam bedroht.
Mehr zum Islambild der Franzosen steht in diesem sehr lesenswerten Guardian-Artikel.
1 Kommentare On 222 islamfeindliche Angriffe in Frankreich
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